Viva Las Belzig!
Auf was für Ideen man kommt, wenn man knapp ein Jahr die Knifte im Schrank hat Moder ansetzen sehen! Ja klar… man fährt einfach mal für ein eintägiges Spiel nach Bad Belzig zu den Leuten von KC Tactical in Brandenburg. So abwegig das erst mal aus logischer Sicht scheinen mag, aber wenn der Zeigerfinger juckt und die Mumpeln in der Tüte schon von alleine anfangen zu rascheln… dann machst du das. Gesagt, getan: Fünf Mann haben sofort zugesagt, wir haben ein „Ferienresort” in der Nähe von Bad Belzig gebucht, Karren bis oben hin zugeballert und dann ab auffe Piste!
3yer, Blizzard und Captain Karacho sind am Freitagmorgen losgescheppert, Badger und Kacknoob Dude ein wenig später. Abends dann war die Saubande vereint. Und was macht man dann erst mal? Man holt sich irgendwo einen Döner und frisst den, wie der allerletzte Mensch, auf dem Parkplatz eines Hagebaumarkt. Dude betonte bei der Bestellung sehr eindringlich in Richtung des Gastronomiebetreibenden: „Aber machse richtich schön scharf, ne?” Das sollte ihm am nächsten Tag zum Vorteil gereichen, aber dazu gleich mehr.
Der Ort, an dem wir residierten, war original MITTEN in einem Wald. Kleine nette Bungalows… vom Charme her könnte man sagen: ein früher Honnecker! Aber alles, was man so braucht, von daher: cool. Also abends noch schön mit fünf Mann auffe Hütte, Asi-Mucke an, Jack Daniels und Pils auf. Am nächsten Tag gings dann los: Nach einem echt geilen Frühstück und nach rund 2918 Toilettenbesuchen, um seinen Darm auszuwringen, ging es dann los. Wenn Karacho Joghurt, Tabak und Kaffee in einer ganz speziellen Reihenfolge konsumiert, kann er innerhalb von 10 Minuten sein Körpergewicht um 37% reduzieren. Wirklich erstaunlich! Dude hingegen hatte das Klopfen der – sagen wir mal – recht pikanten Dönersoße bereits ab 6 Uhr morgens gespürt und pendelte darauf hin bereits vor dem Frühstück mehr als einmal zwischen Bett und der Keramikabteilung. Das sollte ihm dann nachher unangenehme In-Game-Bredouillen ersparen, denn das Thema Verdauung war für den Tag durch.
Nach Ankunft um kurz vor knapp mussten wir dann erst mal feststellen, dass der ein oder andere Handgriff bei der Spielvorbereitung, insbesondere unter Zeitdruck, während eines bekackten Lockdowns durchaus etwas einrostet. Demensprechend hatten wir die Stiefel an den Händen, die Hosen auf dem Kopf, die Plattenträger als Windel um und die Magazine gefüllt mit Smarties dabei. (Ist natürlich Kokolores!) Ab zum Spielfeld, Team Rot… is klar, und dann mit der Game Orga zu unserem Spawn. Dabei fiel uns auf: geiles Spielfeld. Eine riesige Sportschützenanlage mit nem echt coolen Wald drum herum. Aber auf der anderen Seite auch unfassbar anstrengend. Wenn man nicht gerade 12 Wochen vor Spieltag einen Navy Seal Fitness Crashkurs absolviert hat, dann ist das relativ schwierig ab Spielbeginn „kurz mal eben” aus dem Spawn zum Spielfeld zu rennen. Konsequenterweise musste der eine oder andere von uns nach Ankunft an selbigem erst mal ein „kurzes Momentchen” durchschnaufen. Was wir da allerdings noch nicht wussten:
Der erste Spawn war körperlich erst mal nur das Warm Up für das, was uns beim zweiten Spawn nach Seitenwechsel erwarten sollte. Uff! Angekommen in den Wäldern ging es direkt los: Da knapp 200 Spieler teilnahmen, wurde natürlich aus allen Richtungen geballert und wir waren sofort drin im Geschehen. Allein schon, um nicht permanent zwischen Spawn und Spielfeld pendeln zu müssen, haste dich schön mit dem Arsch in die Fauna gelegt und den Kopf unten gehalten. Es waren auffällig viele ortskundige Spieler auf dem Feld, weswegen wir als Unwissende schnell feststellen mussten: Egal für wie schlau du dich mit deiner neuen Taktik und deinem Vorstoß hältst, genau da liegen immer schon fünf Mann im Gebüsch und warten auf dich. Super!
Dann Mittagspause: Kurz ein Corny ins Gesicht reingepöhlt, neu aufgemumpelt und das zerzauste Haupthaar gebürstet. Dann wieder auf zum neuen Spawn. Dieses Mal war es dann so, dass man schon nach dem Weg zum Spawn platt war. Da war dann aber noch nicht der Weg von dort zum Spielfeld mit einkalkuliert. Der war so ein wenig wie die Besteigung des K2 oder so. Wenn du am Spielfeld ankommst, brauchst du erst mal ein Sauerstoffzelt, eine Atropinspritze direkt in die linke Herzkammer und 15 Red Bull. Gab es da leider alles nicht, daher mussten wir uns irgendwie mit Schießen behelfen. Aber wie es der Zufall so wollte, hatten wir ja zumindest Gewehre dabei! Jedoch hatte Team Blau auch leider nach dem Seitenwechsel die Zügel fest im Griff: Die waren überall und nirgendwo. Was so viel heißt wie „Du kannst 17 verschiedene Wege wählen, siehst keinen von denen, wirst aber aus drei verschiedenen Richtungen eingedeckt”. Gut gespielt, Team Blau… das muss man neidlos anerkennen.
Zur Orga von KC muss man sagen: Das war alles grundsolide. Wenig kreativ, aber grundsolide. Und das hat uns nach dieser langen Durststrecke auch völlig gereicht. Wir haben uns, so wie vermutlich viele andere Spieler auch, während des Lockdowns die ein oder andere neue Knifte zugelegt, die nun endlich mal ausgeführt werden sollte, um damit Plastikkügelchen auf Personen zu befördern. Und in der Hinsicht sind wir voll auf unsere Kosten gekommen. Darüber hinaus muss man sagen: Uns sind keine Fairplay-Verstöße aufgefallen. Man wurde getroffen, man ging raus. So wie sich das gehört. Außerdem hatten wir quasi noch einen Local als Gastspieler, den Martin aus Bad Belzig. Verdammt cooler Typ, auf dessen Terrasse wir uns nach Spielende noch die ein oder andere Gerstenkaltschale in die Visage gekippt haben.
Abends gabs dann noch mal beim selben Dönermann eine Dönerpizza, die wir so auch noch nicht gesehen haben. Wir haben eines der übriggebliebenen Stücke in ein Lebensmittelchemisches Labor zur Untersuchung geschickt, bei der herauskam, dass eine ganze Pizza vermutlich 4800 Kalorien hat. Aber unfassbar lecker.
Für uns steht fest, dass wir den Osten bald noch mal bereisen werden und das am besten sogar in noch größerer Runde!
VIIIIIVAAAAAA LAAAAS BELZIG!!!!
Man trifft sich…
Bad Company Ruhrpott
by Kacknoob The_Dude